Als weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Schaftform von großem Interesse:
- Stiftschrauben verwendet man anstelle von Kopfschrauben, wenn die Verbindung häufig gelöst werden muß. Dadurch werden die Innengewinde der Bauteile, z. B. bei Turbinen, Motoren und Lagergehäusen, geschont. Durch kräftiges Einschrauben der Stiftschraube, z. B. mit Hilfe eines Stiftsetzers oder durch Sicherung mit Klebstoffen wird ein Mitdrehen beim Anziehen oder Lösen der Mutter verhindert.
Abb. 2 - 2 : Stiftschraube im Einsatz
- Dehnschrauben verwendet man bei dynamischer Beanspruchung und größeren Schaftlängen, z. B. bei Pleuelstangen und Hochdruckflanschverbindungen. Der lange, dünne Schaft wird beim Anziehen elastisch gedehnt. Dehnschrauben benötigen deshalb keine Schraubensicherung. Der Schaftdurchmesser beträgt etwa 90% des Gewindekern- durchmessers. Dehnschrauben müssen mit hoher Vorspannkraft montiert werden, wenn sie ihre Aufgabe richtig erfüllen sollen.
- Passschrauben werden eingesetzt, wenn die Schraubenverbindung Querkräfte aufnehmen muß oder wenn die Lage der Werkstücke zueinander gesichert werden soll. Passschraubenverbindungen sind teuer, weil der Schraubenschaft geschliffen und die Bohrung gerieben werden. Deshalb werden zur Aufnahme großer Querkräfte häufig Sechs- kantschrauben mit Spannstiften verwendet.
- Gewindestifte sind Schrauben ohne Kopf mit Gewinde auf der ganzen Schaftlänge. Man verwendet sie hauptsächlich zur Sicherung der Lage von Werkstücken mit Naben auf Wellen und Achsen. Ihre Enden sind oft gehärtet und, je nach Art der Befestigung auf der Welle, unterschiedlich geformt.
Auf andere Formen wie Blech- oder Holzschrauben soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden.
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